Dienstag, 22. Oktober 2013

Kamptalrunde

Trails, Trails, Trails

Das untere Kamptal birgt gewaltiges Erlebnispotential.
Faszinierende Flusslandschaft, von steilen Berghängen flankiert. 
Aus diesen ragen Burgen und Ruinen, und schroffe Felsen, die zum Klettern einladen. Tiefe Gräben, einsame Wälder, und eine Vielzahl an schmalen Wegen und ausgesetzten Steigen, die der Mountainbiker mit dem magischen Wort "Trail" umschreibt.
Die vorgestellte Runde startet in Horn und führt unmittelbar in das versteckte Taffatal, das die Waldviertelhochfläche südwärts durchschneidet. Magischer Singletrail, einmal links, dann rechts des Baches. Brücken und Stegerl, vorbei an wildromantischen Kletterfelsen. Saftig grüne Aulandschaften. Die Zivilisation rauscht oben drüber, über die hohe Schnellstraßenbrücke, die das Tal überspannt. 
Taffatal
Das Taffatal darf offiziell durchfahren werden, über den beschilderten MTB "Taffa-Kampweg", und endet in Rosenburg, wo mit der breiten Taffafurt noch ein erfrischender Spaß für warme Tage wartet.
Ab nun bewegen wir uns im Kamptal. Über die Fußbrücke wechseln wir auf die ruhige Talseite. Danach gleich links abbiegen und dem schmalen Kampsteig flußabwärts folgen. Es warten hier einige technisch schwierige Stellen und die ein oder andere Schiebepassage auf uns, einmal sogar eine steile Eisenstiege hinab. Ab Stallegg fahren wir am "KTM Radweg" weiter flussabwärts, bis, gegenüber Kamegg, bei den ersten Häusern der Forstweg zum Tabor abzweigt. Diesen nehmen wir bergauf und bleiben solange am Hauptweg, bis wir auf die grüne Markierung des Wanderweges nach Gars stoßen. Dort links bergab, zuletzt wieder ein schmaler Steig im Nahbereich der Ruine Gars. Im Ort angekommen halten wir uns rechts, talein, in den Hirschbachgraben (MTB Schilder "Bachlweg"). Der Forstweg führt in mehreren Kehren bergauf zum Schanzberg nahe Tautendorf. Oben an der Straße angelangt, überqueren wir diese und schiessen geradewegs den Waldweg hinab, bis zu einer Weggabelung. Links würde es nach Gars zurückgehen, wir halten uns aber rechts Richtung Ruine Schimmelsprung und gelangen so auf den "Schimmelsprungtrail". Der legendäre Vergleich zu den Gardaseetrails ist hier angebracht: Herausfordernd und schön, aber Fahrfehler sollte man eher vermeiden.
Trails wie wir sie lieben...
 Bei einem großen Anwesen erreichen wir das Kamptal, zweigen rechts ab auf den Wanderweg Richtung Ruine Klösterl und Buchberg. 

Und wieder: ein wahres Trailfeuerwerk in den Hängen hoch über dem Kamp. 
In Buchberg angelangt, kurzes Durchatmen auf Asphalt. Es ist hier der Wendepunkt unserer Tour, wir wechseln die Kampseite, folgen dem Radweg neben der Straße etwa 500m stromaufwärts und zweigen bei einer Bank ab auf den Wanderweg nach Zitternberg. 
Mit genügend Schwung, und den richtigen Gang eingelegt, ist diese steile Bergaufpassage auch fahrbar. In Zitternberg die Hauptstraße überqueren, ein paar Stufen leiten zum höher gelegenen Asphaltweg. Diesen bergauf, bis, bei enger Durchfahrt neben Schranken, der Wanderweg zur Hamerlingwarte abzweigt. Die steile Wiese bergauf, durch ein Gittertor hindurch und weiter bis auf die Anhöhe. Wir befinden uns nun am Maierschberg, dem Garser Hausberg. Hier gibt es eine beachtliche Traildichte, die alle irgendwie in Gars enden. Am besten folgt man den kleinen bunten Schildern vom "Mittsommer XC Race", um den Fahrspaß so lange wie möglich zu halten. Idealerweise erreicht man Gars am Kamp dann bei der Tennishalle. Ortsdurchfahrt entlang der MTB-Beschilderung "Bachlweg" und "Dunglweg". Nordwärts duch die Siedlungen, einmal kurz in einem Waldpark. An einem markant weissen Bildstock überqueren wir die Straße und fahren rechts bergauf, Fahrweg Richtung Kamegg/Stallegg. Durch die Felder zum Roten Kreuz, welches versteckt in einer Baumgruppe liegt. Dort links abzweigen, an der Gabelung kurz danach wieder links und ab geht`s ins Kamptal hinab über einen schön speedigen Forstwegdownhill. In Stallegg angekommen, den Kamp neuerlich überqueren und geradeaus in den Wald hinauf, am Wanderweg nach Etzmannsdorf. Die vielleicht forderndste Auffahrt des Tages, kerzengerade dem Graben folgend, mit einer besonders steilen Passage im Mittelteil. In Etzmannsdorf an der Hauptstraße rechts und vor dem Ortsende links abbiegen Richtung Elendgraben und Hängender Stein. Gemütlich durch die Felder, bei grüner Wegmarkierung auf unübersehbarem Strommast rechts abzweigen in den einsamen und wahrlich wilden Elendgraben. Kurz vor Erreichen des tiefsten Punktes dieser engen Waldschlucht zweigt links ein Steig ab, der zum Hängenden Stein führt. Wer hier eine Pause einlegt und diesen Felsturm über seinen Normalweg besteigt, wird belohnt mit einer wirklich originellen Felskletterei im 2. Schwierigkeitsgrad mit Durchkriechhöhle, mit einem Gipfelbuch und eindrucksvollem Tiefblick zur Kamp direkt zu unseren Füßen.
Kamptalblick
Jenseits der Schlucht gehts in schöner, aussichtsreicher Fahrt weiter bis zum E-Werk Rauschermühle. Hier bleiben wir am rechten Kampufer und nehmen den schmalen Trail, der direkt bergauf zur Rosenburg führt. Vorbei am Hochseilgarten, über den Parkplatz, die Burgmauer entlang und am Wanderweg über die Graslhöhle ins Kamptal hinab. Auch diese steile Abfahrt ist eines der vielen Highlights des heutigen Tages. Wir erreichen schliesslich den Ort Rosenburg, überqueren ein letztes Mal den Kamp und nehmen erneut das Taffatal, 

Bouldern im Taffatal
ein Trail, der in beiden Richtungen Spaß macht. 


Zurück am Ausgangspunkt, vollgepumpt mit Bildern und Eindrücken der letzten, intensiven Stunden. 
44km und 1250hm in den Beinen. 

Ich behaupte, es ist dies die beste Mountainbiketour zwischen Horn und Nebraska.