Mittwoch, 8. Dezember 2021

 Herbschtzeit

Was mich am Mountainbiken wohl am meisten fasziniert 

ist dieses Eintauchen in die Landschaft...









Montag, 23. August 2021

 Bike the Castle

Dieser Name stammt von einem sehr feinen Mountainbike-Hobbyrennen rund um Gars am Kamp, das vor gut 10 Jahren das letzte Mal stattfand. 

Das Rennen führte 38km und 1100hm lang über so ziemlich alle Bergerl und Trails, die das untere Kamptal zwischen Gars und Rosenburg zu bieten hatte. 

Bike the Castle 2007

Auf den Spuren dieser Strecke war ich heute unterwegs.

Gestartet vom Maissauer Hauptplatz, gelangte ich am MTB "Graslweg" über Sachsendorf und Kotzendorf, zwischendurch mit einer schönen Waldabfahrt garniert, nach Gars.

Auf flowigem Trail an der Ruine Kamegg vorbei ins Kamptal, wechselte ich bei Stallegg das Kampufer, wo ein versteckter Waldweg bergauf nach Etzmannsdorf führt. Durchs Marchfeld und auf schmaler Brücke den Höllgraben überquerend, kommt man schließlich zur Burgruine Gars.

Auf einem Felsen hoch über dem Kamp gelegen, ist diese Burgruine im Sommer auch eine fantastische Location für Open Air Konzerte. So hatten wir vor Kurzem, an einem lauen Augustabend, mit Beinahe-Vollmond am Nachthimmel, das Vergnügen, die beiden Vollgaskünstler Pizzera und Jaus erleben zu dürfen.

Heute allerdings war die Burgruine menschenleer. Durch den Hirschbachgraben bergauf und am einzigartigen "Schimmelsprung Downhill" bergab, ging es traillastig nach Buchberg am Kamp.

Hinaus aus dem Kamptal, den Tobelbach aufwärts, führte mich der Weg durch die Manhartsbergwälder nach Klein Burgstall. Zuletzt ein feiner Trail im Maissauer Schlosswald zum vollendeten Glück.

In diesem Sinne: Wo foahr ma hin? Eine ins Lebn!



Donnerstag, 8. Juli 2021

Top of Waldviertel

Der Nebelstein, 1017m hoch, wird oft als höchste Erhebung des Waldviertels gehandelt, was so nicht stimmt, weil ihn der Tischberg nahe Karlstift um 46 Meter überragt. 

Was den Nebelstein allerdings auszeichnet ist seine einzigartige Lage mit 360° Panorama, die Schutzhütte direkt unter seinem felsigen Gipfel, und die Tatsache, dass sich 11 Weit- und Fernwanderwege, die teilweise quer durch Europa führen, hier treffen. 

Ein durchaus prominentes Bergziel also.

In Sichtweite befindet sich ein weiterer bekannter Waldviertler, nicht ganz so hoch wie sein Nachbar, dafür ruhiger, wilder, mit faszinierenden Granitformationen gekrönt und direkt an der Grenze zu Tschechien gelegen: Der Mandelstein.

Um diese beiden Gipfel zu besuchen, sind wir von der Holzfällersiedlung Karlstift aufgebrochen, haben in den Flanken des erwähnten Tischberges auf unseren Mountainbikes den Nordwald durchquert, bergab zur jungen Lainsitz, wo der 5km und 350hm lange Anstieg zum Nebelstein seinen Anfang nimmt.

Man passiert den Weiler "Friedental", der seinem Namen alle Ehre macht. Einschichthöfe auf einsamen Lichtungen mitten im Wald, die eine Ruhe ausstrahlen als wärs das Paradies.

Ab Althütten führt der Anstieg auf Asphalt bis zur Abzweigung Nebelsteinhütte, wo die Auffahrt trotz Schrankens toleriert wird. Dieser steile Abstecher ist unbedingt empfehlenswert, der Einkehrmöglichkeit in der einzigen Alpenvereinshütte des Waldviertels und der Aussicht vom Gipfel wegen.


Wieder zurück an der "Nebelsteinstrecke" geht es 300 Höhenmeter bergab nach Maißen und weiter in den Kurort Moorbad Harbach. Hier spürt man den florierenden Xundheitstourismus an allen Ecken und Enden. Die ganze Gegend wirkt wie rausgeputzt zum Ankommen und Aufatmen.

Ein neuerlicher längerer Anstieg bringt von dort in den Gipfelbereich des Mandelsteins. 

Fahrtechnisch fordernde Wege über Wurzeln und Granitsteine, hohe Gipfelfelsen, eine ausgesetzter Skywalk mit Weitblick über die nahe Grenze in den Böhmerwald und mystische Granitbildungen wie das Mandelsteintor kann man hier entdecken. Waldviertel at its best.


Weiter am alten Zöllnerweg, direkt entlang des Grenzverlaufes, durch Heidelbeerwälder bergab, Würgelhäusel und Hölltor passierend, nach Heinrichs.

Über Lembach und Unserfrau gelangt man in die Kuenringerstadt Weitra, deren berühmte Braukunst am historischen Hauptplatz zu verkosten, uns Pflicht und Ehre ist.

Aus Weitra hinaus führt ein Weg durch das liebliche Gabrielental, dann geht es gemütlich die Lainsitz entlang über Rossbruck und St.Martin nach Steinbach, ehe die Bergetappe über den Waldviertler Semmering am Programm steht. 

Dort wo die Waldviertelschmalspurbahn gebirgsbahnmäßig durch Tunnels und über Viadukte schnauft, führt der legendäre Mountainbike "Granittrail" durchs Waldidyll bergauf nach Bruderndorf und weiter zum Frauenwieserteich. 

Dessen erfrischendes Nass sorgt im Sommer für willkommene Abkühlung.

Ein letzter Anstieg über die Siebenhöfe zum Binderberg, der ebenfalls die 1000 Meter Marke überschreitet, dann geht es nur mehr bergab, durch herrliche Wälder am Nord Süd Weitwanderweg, nach Karlstift.

Man kommt bei dieser Runde insgesamt auf 85km und 1600hm, was als Tagestour eine beachtliche Aufgabe darstellt.

Wer sie in zwei Tagen fährt, mit Über-Nacht-Verwöhnprogramm in Weitra, und sich entlang der Strecke Zeit nimmt zum Bremsen, Schauen, Durchatmen, der hat das maximale Gesamterlebnis. 





Montag, 14. Juni 2021

 Landschaftsbad im Manhartsland

Es gibt Tage, da ist die Luft wie reingewaschen, da sind die Farben der Natur intensiver wie sonst und Weitsicht reicht bis in die fernen Berge.

Dieses Bild ist dem heurigen Frühjahr entlehnt, es entstand bei der Weinbergwarte von Röschitz. Der Schneeberg ist von dort etwa 140km entfernt, und doch wirkt er als würde er direkt hinter der Wartbergkirche stehen.

Das Land unter dem Manhartsberg ist für mich eine perfekte Komposition aus Wiese und Wald, Wein und Stein. 

Und diesen Sonntag wiedermal einen Besuch wert gewesen.

Durch die Hochfelder, mit Panoramablick ins Donautal, zum Spielberg über Riedenthal.

(Gegen)Windkanal zum Aussichtsplatz Eisenhut.

Kurzbesuch in Gösing am Wagram und von dort hinauf zum Hengstberg. 

 Ein feiner Waldtrail führt bergab zu jener tierischen Begegnung...

Vorbei am fünfeckigen Stein...

...und über den Gautscher zur Gschinzbachfurt von Wiedendorf.

(Ob der noch aufsperrt?)

Es folgt deftige Kost bergauf am Rundwanderweg Elsarn und die Umrundung eines versteckten Fischweihers.

Ab Bösendürnbach taucht man ein in die Mühlbacher Wegewelt. Mit Krotental, Dirndlweg, Landschaftspark und Schlossgarten ist das Waldpoesie pur.

Weiter dem Gschinzbach folgend nach Grübern und den Franz Pöchacker Hohlweg tangierend nach Eggendorf am Walde.


Straßentransfer nach Grübern mit Anschlussflug ins Schmidatal, wo für mich eine Vielzahl an Wegmöglichkeiten heimwärts führt.


Alles in allem ist das Alles nichts neues, aber vor allem ist Alles neu erlebt.



Freitag, 14. Mai 2021

 Bike and Climb Aggstein

Auf einer Felsenkanzel hoch über der Donau ragen die Zinnen von Aggstein in den Wachauer Himmel.

Es ist geradezu der Prototyp einer Raubritterburg.

Die Legende sagt, dass sein einstiger Burgherr eine Kette über die Donau spannen ließ, um vorbeifahrende Handelsschiffe auszurauben. Seine Gefangenen sperrte er ins "Rosengärtlein", einer Felsplatte außerhalb der Burgmauern, wo dem armen Opfer nur die Wahl blieb zu verhungern oder seinem Leben durch den Sprung in die Tiefe ein vorzeitiges Ende zu setzen.

Heute, fernab von schaurigen Geschichten aus dem Mittelalter, ist die Ruine Aggstein eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs.

Ritterfeste und Mittelaltermärkte, oder einfach nur die atemberaubende Lage am Rande des Dunkelsteiner Waldes, tief unten die Donau, gegenüber der Jauerling, in der Ferne die Alpen, das sind die Puplikumsmagneten von Aggstein.

Für mich allerdings, haben die Zinnen, die gegenüber der Burg aus dem Wald ragen, eine noch größere Anziehungskraft. Die Felsen der "Arena", der "Spiraltürme", "Zwillinge" und "Druidentürme", wo einige der besten Klettereien der Wachau warten. Bunte Steine im Gepäck der Erinnerung (O-Ton Heinz Höllebauer, Wachauer Kletterlegende).

Diese Gegend als Gesamterlebnis zu erschließen, dazu starte ich am Donauufer bei Mitterarnsdorf mit meinem Mountainbike. 

Den Dürnbach aufwärts bis zur Eisernen Brücke und entlang der Poppenbergforststraße, gelangt man nach 550 Höhenmetern zum Kastlkreuz. Weiter, an schönem Trail bergab nach Maria Langegg, und der 10. Etappe des Welterbesteiges Wachau folgend, stehe ich nach 12km und 90min.Fahrzeit vor Burg und Fels von Aggstein.

Mit den Klettersachen im Gepäck ist dort eine kurzweilige Zeit garantiert. Seilfrei sind vor allem die Boulderstellen unter den Druidentürmen und beim "Pudding" einen Besuch wert.

Meinen Rückweg nehme ich über den Brunnkogel ins Kupfertal, wo mit Türkentor und Römerweg zwei weitere Dunkelstein-Glanzlichter warten.

Besonders faszinieren die tiefen Fahrrillen im Felsboden des Römerweges, die von antiken Ochsenkarren stammen.




Montag, 3. Mai 2021

 Stormy Hills

 Wetterprognose 2.Mai 2021:Regenschauer, Temperatur einstellig, Sturm mit Windspitzen bis 100km/h.

Als ich um 9h früh mein Rad aus dem Haus schiebe, regnet es.

Bei schönem Wetter kann jeder...

Meine Radrunde heute führt mich erst von Süd nach Nord. 

Von Rohrbach bis zum Altenberg bei Zellerndorf. 

Dann von Nord nach Süd, wieder heim. 

Der Wind, stark bestimmendes Element dieses Tages, bläst aus West.

Ein klein wenig ist es wie beim Segeln. Halbwindkurs.

Mit dem Regen ist es bald vorbei, der Sturm bleibt.

Den widrigen Bedingungen zum Trotz, nehme ich alles an schönen Trails mit, was sich so auf meinem Weg findet. 

Goldberg, Sandberg, Altenberg, Geißbühel. 

Landschaftskleinode im westlichen Weinviertel.

Ähnlich einer Bergtour ist es ein Spiel, wo es gilt einen Gipfel zu erreichen.

In diesem Fall ist es der nördlichste Punkt meiner Tour, das Kreuz am Altenberg.

Anschließend die Rückkehr, der Abstieg vom Berg.

Komme so auf 68km und 1180hm.

Das an einem Tag wo viele gar nicht aus dem Haus gehen.

Manchmal ist es notwendig, seine persönliche Komfortzone zu verlassen.