Dienstag, 10. November 2015

Pulkautal

26km, 600hm


8.11.2015, 22 Grad Celsius Aussentemperatur. 
Ein außergewöhnlicher Herbstsonntag verlangt nach einer außergewöhnlichen Unternehmung.


Sattle also mein Mountainbike beim Pulkauer Bründl, einer alten Heilquelle und Wallfahrtsstätte, um ins einzigartige Tal der Pulkau zu starten. Über den Hochkogel führt ein schmaler Steig steil hinab ans Ufer der Pulkau, und, immer den Bach entlang, zum sehenswerten Hauptplatz der gleichnamigen Kleinstadt.
Pulkaublick
 In den Weinbergen weiter nach Leodagger, ein kleiner Weinort, malerisch am Eingang einer felsigen Schlucht gelegen. Durch diese führt der Weg hinein in die Wälder, erst zur Schutzengelkapelle, dann zum Weißen Kreuz. Hier den rechten Weg genommen, erreicht man Waitzendorf, wo am Ortsausgang links der "Urbanusweg" weiterführt.
Kirche von Waitzendorf

Einsame Wiesenwege leiten zum Weitwanderweg W663, der Retz mit Rosenburg im Kamptal verbindet. Wie der Zufall so spielt, erreicht man diesen Wanderweg exakt dort, wo er erstmals richtig steil wird. Ich darf mich also der Bergwertung zur Europawarte stellen. Fordernder Eichenwaldhang, von ockerfarbenem Herbstlaubteppich zugedeckt. 

Oben angekommen, schnell die Warte erklommen, um die Aussicht über die ausgedehnten Wälder in allen Himmelsrichtungen zu inhalieren.
Schatten der Europawarte

Weiter am W663, so schön der Wald, so fein die Fahrt. Herbstgoldenes Licht und ein sanft bergab führender, granitdurchsetzter Waldweg für mich allein. Ein Rauschzustand. 
Erneut am Weißen Kreuz vorbei und danach rechts, hinaus zur Landstraße und dem Asphalt ein Stück folgen Richtung Pulkau, bis rechterhand der Weg über den Heidberg zum Lönsstein führt. Kurzer Halt zwecks Weiterbildung, wem dieser Gedenkstein gewidmet ist, dann darf man sich einstimmen auf den Höhepunkt des Tages:
der TeufelsWandTrail
 Schwindelerregender Felsensteig, ausgesetzt am Steilhang des Pulkautales balancierend. Alpines Freeriden mitten im Weinviertel. Manche Passage überfordert meine Fahrtechnik. Aber Radschieben ist mitunter keine Schande und wird das Erlebnis dieses einzigartigen Trails nicht schmälern.
Unten angekommen, jetzt aber, weil man sich das Schönste immer bis zum Schluss aufheben soll, wirklich hinein ins Pulkautal. 
Vorbei an mehreren alten, schön restaurierten, einsamen Mühlen, über zahlreiche Brücken, immer den gewundenen Bachlauf entlang, bis zur idyllischen Talwiese unter der Ruine Neudegg. 
 Ein letzter Anstieg, den Nordhang des Pulkautals hinauf zur Heide. Erneut am Hochkogelkreuz vorbei, von wo es nur mehr ein Katzensprung zum Pulkauer Bründl ist.

Ein Freund hat einmal zu mir gesagt, daß es im vermeintlichen Flachland oft besser Mountainbiken ist als in den Bergen. Ich glaube dieser Flecken Weinviertel würde ihn bestätigen...