Sonntag, 21. Oktober 2018

Dunkelsteiner Wald

"Wer einmal den Klang der Stille hören will, der kommt hierher"
Mystisch ist er, geheimnisvoll und nahezu unheimlich.
Erst recht im Herbst, wenn Nebelschleier in den Eichenwäldern hängen und um die Felsen schleichen. Dann wird er seinem Namen gerecht, der Dunkelsteiner Wald.


Von Melk bis Krems begleitet er die Donau an deren Südufer und wird durch die Wachau von seinem geologischen Bruder, dem Waldviertel getrennt.
Der höchste Gipfel in dessen Höhenzug ist der Friedrichfelsen mit 732m Seehöhe, wodurch sich beachtliche Höhenunterschiede zum nahen Donauufer ergeben. 
(Hofarnsdorf zB. liegt auf 206m Seehöhe)
Die steilen, urwaldähnlichen Abbrüche bieten teils bizarre Felslandschaft 
und Steige alpinen Ausmaßes.
Man ahnt bereits, es ist eine wildromantische Gegend voller faszinierender Tiefblicke, die sich als ideale Spielwiese für Entdeckungsreisen aller Art präsentiert.


Ich möchte ausnahmsweise keinen konkreten Routenvorschlag vorkauen, sondern mithilfe einiger Rosinen Appetit machen, den Dunkelsteiner Wald für sich selbst zu entdecken.
Ob zu Fuß, am Rad, per Bike and Hike, Bike and Climb, Hike and Climb oder sonstwelchen Anglizismen folgend, bestimmt die eigene Kreativität.
Eine große Inspirationsquelle diesbezüglich war und ist mir der Welterbesteig Wachau, dessen 5 von 14 Etappen durch den Dunkelsteiner Wald führen.


Seekopf und Hirschwand
Der Seekopf mit hölzernem Aussichtsturm und die nahe Hirschwand, die auf einem drahtseilgesicherten Klettersteig bestiegen werden kann, sind erreichbar von St. Lorenz über die Steinerne Ries und den Meurersteig. Ein Unternehmen, das als richtige Bergtour durchgehen kann.


der Hohe Stein
Ein türmereiches Minigebirge im Nirgendwo.
Auch hier wartet ein Klettersteig mit Leitern und Drahtseilen auf ambitionierte Besteiger. 
Oben dann ein Minigipfelkreuz, großartiger Tiefblick zur Donau, Nahblick auf den gegenüberliegenden Jauerling und Fernsicht bis zum Ötscher und in die Alpen.
Weit über 100 Felskletterrouten mit bis zu 60m Wandhöhe machen den Hohen Stein zum Kletterparadies. Sein exquisiter Fels, die anspruchsvollen Linien, die Ruhe und idyllische Lage begeistern mich immer wieder aufs Neue.


der Göttweiger Berg
Landschaftsbestimmend thront das berühmte Benediktinerstift auf dessen Höhe. Steile Eichenwaldhänge mit unerwartet schroffen Steigen führen hinauf, bzw. hinunter :-)

das Kupfertal
Ein magisches Tal, das von Mitterarnsdorf besucht werden kann. 
Am Römerweg finden sich antike Spuren der Ochsenkarren im Felsboden. 
Das Türkentor mitten im Wald wurde 1529 gegen den Türkenansturm errichtet.


Burgruine Aggstein
Der Inbegriff einer Ritterburg, auf einem Felsen hoch über der Donau.
In dessen Umfeld gibt es auch viel zu tun für Felsartisten.

Rotes Kreuz
Wegekulminationspunkt in der Waldeinsamkeit, wo Jakobsweg, Welterbesteig, 
und die Wanderwege von Rossatz, Bergern und Schenkenbrunn zusammentreffen.

Lohnende Plätze, exemplarisch genannt, sind auch die Ferdinandswarte ober Mauternbach, der aussichtsreiche Girlitzer, oder der Panoramaweg Rossatz mit dem klassischsten aller klassischen Wachaublicke, auf Burg, Stadt und Fels Dürnstein.


Es gibt noch viel zu entdecken im Dreigestirn Waldviertel, Wachau und Dunkelsteinerwald, und ich habe noch keinen Tag bereut den ich dorthin aufgebrochen bin.