Sonntag, 13. September 2020

 One way Ride durchs Kamptal

75km, 1150hm



Es ist erstaunlich, welche neuen Perspektiven sich auftun, wenn man seinen Standpunkt ändert. 

Dieses grenzphilosophische Statement bezieht sich auf meine heutige Mountainbiketour. 

Der veränderte Standpunkt ist in diesem Fall mein neu gewählter Startort Bahnhof Sigmundsherberg, der mir insofern neue Perspektiven ermöglichte, als dass ich eine sehr empfehlenswerte Mountainbikestrecke durch mein Heimgebiet fand, die ich so noch nie gefahren bin.

Ein weiterer nicht zu verachtender Vorteil war, dass, obwohl 1150 Höhenmeter bergauf zu bewältigen waren, es trotzdem mehrheitlich bergab ging. Vom Waldviertel, das bekannterweise "oben" ist, hinunter ins Weinviertel.

Erst die Waldstrecke der Kamptalbahn kreuzend, bergab nach Horn. Dann durchs epische Taffatal, welches ob seiner fahrtechnisch spannenden Abschnitte immer wieder ein Erlebnis ist. 

Morgentau, der in der Sonne glitzert, wenn da nur nicht so viel Brennessel wären...

Am Ortsrand von Rosenburg bergauf zum Roten Kreuz und auf schöner Abfahrt bergab nach Stallegg. Somit ins Kamptal, welches meine Trailsammelleidenschaft immer wieder aufs Neue zu befriedigen weiß.

Auffahrt zum Tabor, feiner Trail bergab zur Ruine Gars und durch den Hirschbachgraben nach Tautendorf.

Dort biege ich links Richtung Thürneustift ab und finde, dank des Hinweises eines freundlichen Anrainers, den versteckten, ganz schön abenteuerlichen Waldtrail ins Tal des Stiefernbaches, zum altbekannten "Bachlweg", mit seinen zehn Bachdurchfahrten, die heuer ordentlich viel Wasser führen :-)

Weiter, bergauf nach Thürneustift und zum Trude Marzik Weg.

Dieser Steig, der ausgesetzt und aussichtsreich hoch über dem Kamp durch den Wald mäandert, ist für mich einer der schönsten Trails des Kamptales und überhaupt.

An der Radfahrerbrücke bei Buchberg verlasse ich das Kamptal und schraube mich über Maiersch, Freischling, und durch die westlichen Waldflanken des Manhartsberges, vorbei an so noch nie gesehenem Parasolreichtum, bergauf zu dessen Gipfel.

Kurz danach nehme ich den Überstieg ins "Löwengehege", erreiche so die schöne Waldabfahrt nach Olbersdorf, gelange über den Heidberg nach Mühlbach und durch Ebersbrunn sowie Radlbrunn zurück vor meine Haustür.

Draussen zu sein bei idealem Outdoorwetter, fünfeinhalb Stunden intensives Raderlebnis durch eine der besten Landschaften die ich kenne, dabei noch ein wenig stolz sein zu dürfen, den persönlichen ökologischen Fußabdruck in meinem Freizeitverhalten durch Nutzung der Verkehrsmittel Bahn und Rad  gering zu halten, das nenn ich einen gelungenen Sonntag.