Freitag, 10. August 2018

An der schönen blauen Donau

eine Radrunde mit 105km und 1300hm


Die Donau als zweitlängster europäischer Fluss ist ein landschaftsbestimmendes Element, auch in meiner Heimatregion, dem westlichen Weinviertel.
Einmal von der Haustüre zur Donau radeln, diese überqueren und ein wenig am jenseitigen Donauufer zu "wildern" war meine Motivation für diese schöne, lange Runde am Mountainbike. 


Aus dem Schmidatal kommend, erreichte ich über die Anhöhen des Jungberges und Marienberges bei Neudegg die "Kellergassentour", den Wagramradweg mit der Nummer W2.
Überraschend hügelig und stimmungsvoll führt dieser durch die Weinberge von Großriedenthal und Gösing am Wagram nach Feuersbrunn. Immer wieder eröffnete sich der Weitblick ins Donautal und zum gegenüberliegenden Stift Göttweig, einem weithin sichtbaren Landschaftspunkt, der mir heute noch bedeutsam werden sollte.


In Feuersbrunn ließ ich das eindrucksvolle Nobelresort Mörwald samt Mercedes- und Porschesammlung vor der Tür, links liegen und wechselte auf den W1, die "Wagramtour", die mich an Grafenegg vorbeibrachte, einem der bedeutendsten Schlossbauten des romantischen Historismus in Österreich. Über Kamp und Jettsdorf führt der Weg in die flachen Donauauen und schließlich direkt ans Donauufer. Die folgenden Kilometer am Donauradweg flussaufwärts, für mich etwas eintönig, spulte ich schnell ab, wechselte an der S33 Brücke Traismauer die Seite und erreichte Hollenburg, wo es wieder spannend wurde.

Donauradweg

Landschaftsbestimmend steht die Wetterkreuzkirche über dem Ort. Ein 2,5km langer Anstieg führt zu ihr hinauf. Von weitem sichtbar thront die kleine Wallfahrtskirche am Schiffberg über der Donau. Durch ihre Exponiertheit wurde sie schon mehrmals durch Blitze beschädigt, woher wohl auch ihr Name rührt.


Wetterkreuzkirche

Hier trifft man auf den Wanderweg 475, der über Krustetten an den Fuß des Göttweiger Berges bringt. Teilweise dürftig markiert und von der Orientierung her spannend, aber immer gut zu fahren.



Das Benediktinerstift Göttweig liegt unübersehbar auf einem 449m hohen Hügel südlich der Donau, an den Ausläufern des Dunkelsteiner Waldes. 1083 gegründet und im Barockstil ausgebaut ist dieses Weltkulturerbe einer der bedeudendsten Sakralbauten Mitteleuropas. Von seiner Aussichtsterrasse bietet sich ein weithin einmaliger Panoramablick in das Donautal und die Wachau.


Stift Göttweig

Die steilen Bergflanken des Göttweiger Berges sind gespickt von schmalen und felsigen Steigen, die dem ambitionierten Mountainbiker ein wahres Trailparadies bieten. Rücksichtnahme auf Natur und Wanderer betrachte ich gerade auf solchen Steigen als oberste Selbstverständlichkeit.

Mountainbiker am Göttweiger Berg

Nach der überaus spannenden Überquerung des Göttweiger Berges führte mich der Welterbesteig Wachau nach Mautern und somit zu meiner zweiten Donauquerung.


Rückblick nach Göttweig

In den malerischen Gassen der Altstadt von Stein befuhr ich historischen Boden und kletterte auf der "Steinterassenstrecke" 300 Höhenmeter bergauf zur spektakulär gelegenen Donauwarte bei Egelsee, um jenseits ins benachbarte Kremstal abzutauchen. 


Stein an der Donau mit Göttweiger Berg

Der Unterlauf der Krems nahe Senftenberg ist eine pittoresk schöne Tallandschaft, geprägt von Weinterrassen und Wald, Wehrkirchen und alten Ruinen.

Kremstal bei Imbach

Bei Imbach zweigte ich in den lauschigen Stratzingbachgraben ab, gelangte bergauf nach Stratzing und über Schloss Wasserhof bei Gneixendorf in die Gobelsburger Heide.
Danach überquerte ich den Kampfluss, gelangte nach Strass im Strasser Tal, über die Weinberge weiter nach Elsarn und durch das verwunschene Krotental nach Mühlbach am Manhartsberg.



Von dort war es eigentlich nur noch ein Katzensprung nach Hause, die Weinorte Hohenwarth, Radlbrunn und Glaubendorf durchquerend. Nach 6,5 Stunden Fahrzeit beendete ich mein intensives Landschaftsbad.


Blick von der Donauwarte