Dienstag, 21. Juni 2016

Zweigeltvariante Langenlois

38km, 750hm


Die Weinstadt Langenlois ist das Tor zum unteren Kamptal.
An der Schwelle vom Weinviertel zum Waldviertel bietet diese Gegend ungeahnte landschaftliche Vielfalt. Eine touristisch gut aufbereitete Mischung aus Kultur und Natur, wo erfreulicherweise auch dem Mountainbiker einiges geboten wird. Regionstypisch nach Weinsorten benannt, umspannt ein Netz aus markierten Mountainbikerouten diese Region, in deren Mitte die liebliche Kleinstadt Langenlois wie eine Spinne lauert.
Wer "Riesling" und "Zweigelt" miteinander kombiniert und sich mittels kleiner Varianten die Rosinen aus dem Wegekuchen pickt, erhält einen Cuvee an Mountainbike-Erlebnissen, der wirklich schmeckt:


Start-Ort ist der Hauptplatz von Straß. Durchs liebliche Straßer Tal führt ein schmaler Radweg neben dem Gschinzbach talein. Kurz vor der Ruine Falkenberg zweigt links der schattige Kohlbachgraben ab, der zum Scheitelpunkt zwischen Straßertal und Kamptal hinaufführt. 


Dort rechts auf den blau markierten Missonweg abzweigend, kommt man auf einen schönen Waldtrail, der bei zwei idyllisch gelegenen Fischteichen endet. Links weiter, am Forstweg durch den Wolfsgraben, tiefe Nadelwälder durchziehend, zur großen Heide am Manhartsberg.


Die Manhartsbergstraße überquerend, vorbei an der Jägerkapelle, und den herrlichen Walddownhill nach Stiefern am Kamp hinab.
Über die Kampbrücke die Talseite wechseln und dann (lange) bergauf zum Klopfhartsberg. Oben angelangt, erwartet uns eine verwirrende Wegkreuzung: Die zweite von rechts, an einem großen Hochstand vorbei, ist richtig. Bergab nach Oberreith, und jenseits bergauf, über ein forderndes Wegstück zum Roten Kreuz.


Es bietet sich dort ein Traumblick auf Schiltern und, darauf folgend, ein Tiefflug über schöne Wiesenwege in den Ort hinab, direkt auf die Kirche zu. 


In Schiltern, berühmt für seine Gartenkultur, die Hauptstraße rechts nehmen zum Schloß Schiltern, dem Sitz der "Arche Noah". Hinter dem Schloßparkplatz führt ein schwach rot markierter Waldweg nach Kronsegg, mit sehenswerter Ruine und Stausee.


Nun immer rechts des Loisbaches bleibend, kommt man, auf schmalen Trails, lauschig neben dem Bach dahincruisend, mit Brücken und Stegerl garniert, asphaltfrei bis an den Ortsrand von Langenlois.


Weiter den Loisbach entlang, durchfährt man die Weinstadt auf gemütlichen Radwegen, vorbei am historischen Hauptplatz mit Pestsäule, und gelangt schließlich zum Kampufer. Flußaufwärts, nach Zöbing, sieht man vis a vis die letzte (und härteste) Bergwertung des Tages vor sich: der Wanderweg zur Kamptalwarte am Heiligenstein. 


Ein steiler und steiniger Anstieg, die legendäre "Selchkammer", welche alljährlich bei der Kamptaltrophy bis zu fünfmal von den Mountainbikecracks bezwungen werden muss. Ich geb mich mit einemmal zufrieden und freu mich danach auf den panoramareichen Abschlussdownhill vom Gaisberg nach Straß hinab.


Diese Runde bietet eine ganze Portion Waldviertel pur, 
hat ihre kulturellen Reize (Schilterner Gärten, Ruine Kronsegg, Stadtdurchfahrt Langenlois) 
und liefert zuletzt, auf den Weinterrassen des Heiligenstein, mit weitem Tiefblick ins Donautal, 
ein echtes Weinviertelhighlight. 
Prädikat wertvoll...