Dienstag, 14. Oktober 2014

Neulich, im Wald...  (Heiligenstein, Kamptal)


Wenn die Herbstsonne das Land verzaubert, 
ist es ein Geschenk, draussen zu sein.



Samstag, 27. September 2014

Klettergarten Taffatal


Ein verstecktes und nahezu unbekanntes Klettergebiet vor den Toren der Stadt Horn, verdient es, hier vorgestellt zu werden.    
Die Felsen liegen im engen Tal der Taffa, nur wenige Schritte und vielleicht 40 Höhenmeter unterhalb des "Judenfriedhofes", in ein paar Minuten erreichbar von den Parkplätzen der Horner Kaserne.
Ich verbinde meine Klettereinheit dort gerne mit folgender Biketour:
Sie führt durchs singletrailschwangere Taffatal zum Hängenden Stein im Kamptal, dessen abenteuerliche Besteigung ich gerne mitnehme, und über die Rosenburg wieder zurück zum Klettergarten.




Die Hauptwand wurde dankenswerterweise vom Alpenverein Horn zum Seilklettern erschlossen und bietet etwa 10 gut abgesicherte Routen im 2. bis 7. Schwierigkeitsgrad. Meine Lieblingsrouten befinden sich im linken, kompakten Wandbereich mit wirklich einzigartiger Felsstruktur.




Wie immer in eher wenig besuchten Klettergebieten lohnt sich die Mitnahme einer Bürste, um die Griffe von Spinnweben und Staub zu befreien. Dafür bewegt man sich hier abseits des Mainstreams und hat die Wand meist für sich alleine. Die landschaftliche Lage ist äußerst lieblich, am Ufer der Taffa, mit Brücken und Rastbankerl, nahezu parkähnlich, und trotzdem wildromantisch und mitten im Wald.



Der am ersten Blick gar nicht so einladende Gneisfels "begreift" sich überraschend gut, mit abwechslungsreicher Felsstruktur an Leisten und Auflegern, die einiges an Klettertechnik abverlangt. 
Wer ohne Sicherungspartner kommt, dem empfiehlt sich eine seilfreie Querung der Felswand in Bodennähe.



Die gegenüberliegende Talseite bietet dann eine Vielzahl an Klettermöglichkeiten in weit ausladenden Überhängen knapp über dem Boden und somit in günstiger Absprunghöhe. Es ist das Reich jener leistungsstarken Felsartisten, die mit ihrer Seilphobie und/oder Höhenangst dahingehend umgehen, dass sie schwierigste Kletterzüge und akrobatische Sequenzen in den Fels zaubern, ohne den Wandfuß nennenswert zu verlassen. Neudeutsch nennt sich diese Kletterspezies "Boulderer"...


Bouldern im Taffatal

Dienstag, 9. September 2014

Wagramrunde light

38km, 200hm

Wer eine gemütliche und trotzdem abwechslungsreiche Radrunde im Schmidatal sucht, ist hier gut be-rad-en. Wie der Name schon sagt, führt die Runde zum Wagram, jener markanten Geländestufe, die vom Weinviertel ins Donautal abbricht.


Sehr familientauglich, weil kaum Höhenmeter. Eine Menge Einkehrmöglichkeiten unterwegs, z.B Gut Oberstockstall (als Haubenlokal vielleicht doch nichts für einen Besuch im Radlerdress, aber ein Blick in den fantastischen Innenhof lohnt auf jeden Fall), z.B. die Edelhütte bei Großwiesendorf (Radlerrast, Jausenhütte, Streichelzoo, sehr nett), z.B. Konditorei Burger in Grossweikersdorf (auf ein Eis oder mehr), oder der ein oder andere Heurige (im Weinviertel allgegenwärtig). Darüberhinaus wartet in Kirchberg am Wagram ein cooler Abenteuerspielplatz auf die Kids...


Von Rohrbach gehts unter der B4 durch nach Glaubendorf und weiter zur Bahnunterführung. Danach nimmt man den ersten Asphaltweg links der Kellergasse bergauf zum Jungberg und weiter zum Victus, einem Heiligenbild auf der Anhöhe der Straße Radlbrunn-Neudegg. Die meisten Höhenmeter sind hier schon geschafft. Links weiter auf dem ewig langen Feldweg Richtung Donautal, vorwiegend bergab rollend, bis zur Straße nach Oberstockstall. Dort biegen wir rechts ein, verlassen die Straße aber bei erster Gelegenheit nach links, um am "Alchemistenweg", einem tiefen Hohlweg, nach Oberstockstall zu gelangen. Im Ort bergauf zur Kirche und zum Gut Oberstockstall (sehenswertes Schloss-ensemble mit idyllischem Hofgarten).
Rechts zur Hauptstraße und auf schmalem Asphaltweg links der Straße zu erwähntem Spielplatz nahe Kirchberg. Sehenswert hier auch die hohe, schmale Fußbrücke, die über die Straßenschlucht ins Ortszentrum führt. Wir halten uns beim Spielplatz links, an der nächsten Gabelung(bei Bildstock) rechts auf den Feldweg und gelangen so am Wanderweg 675 über Unterstockstall und Königsbrunn nach Hippersdorf. Hier zweigt der Schmidatalradweg ab. Entlang der Franz Josefs Bahnlinie bringt uns dieser, über Zaussenberg  nach Großwiesendorf, an der Edelhütte vorbei nach Grossweikersdorf und schliesslich über Wetzdorf zurück nach Rohrbach.
Nicht so kindertauglich ist die orange eingezeichnete Kogelbergvariante, sie zweigt in Großwiesendorf ab und bringt gut 250 Höhenmeter mehr ein. Belohnt wird man mit fantastischem Weitblick, über das Donautal in die Alpen einerseits, und ins Schmidatal andererseits.
Zuletzt direkt am Heldenberg vorbei, gelangt man nach Wetzdorf  und kann, last but not least, noch über den Bisonpass (Wetzdorfer Weinbrunnen) nach Rohrbach fahren.
Edelhütte

Montag, 1. September 2014

Rivaner offroad

48km, 800hm 


Der "Rivaner" ist jener Weinviertler WeinRadweg, der in meiner unmittelbaren Nachbarschaft verläuft.
Meine Offroad-Variante ist  eindeutig stollenreifengerechter als die auch nicht schlechte Originalroute und somit eine Empfehlung vom Mountainbiker für Mountainbiker.
Eine genaue Beschreibung erspare ich mir, die Offroadvariante ist in den beigefügten Karten gelb, der originale Rivanerradweg rot eingezeichnet.


Markante Eckpunkte der Tour sind:
Start Rohrbach- Rotes Kreuz- Downhill bei der Kogelhütte- Obertern- Waldlehrpfad Puch- Pankratzberg- Breitenwaida- die Bahnlinie Wien/Retz entlang nach Hollabrunn- Sitzendorfer Kellergasse (hier gibt es den neuen "Kellerkatzenweg", ein unbedingt empfehlenswertes Ausflugsziel)- die blau markierte Hollabrunner Mountainbikeroute gegen die Fahrtrichtung folgend bis zur Einmündung in den "Rivaner" nahe Schöngrabern(mehrere Varianten möglich)- RivanerRadweg, vorbei am Radfahrermarterl (ein ans Kreuz genageltes Fahrrad, Traum eines jeden Jägers?), über Obergrabern(Lamas!) nach Pranhartsberg- durch das sehenswerte Biotop Pranhartsberg- bergauf zum Rosenberg- Downhill zum Frauendorfer Lohrkeller- Testpiece zum Wasserturm- am "Radetzkymarsch"(gelbe Schilder) über Kranberg und Köhlberg nach Rohrbach.
Es war ein milder Frühherbsttag. Leichter Nebel, durch den immer wieder die Sonne blinzelte. Meditative Stille auf einsamen Wegen (abgesehen vom kurzen Zivilisationsintermezzo im Nahbereich von Hollabrunn). Einer jener Tage, an denen es sich lohnt, hinauszugehen...
Radfahrerkreuz

Montag, 25. August 2014

Familienradtour am Reblaus Radlweg
Drosendorf-Retz
35km, 350hm

Mit dem Reblausexpress hinauf, mit dem Rad hinunter.
(wobei "hinunter" im hügeligen Waldviertel nicht immer wörtlich zu nehmen ist...)


Ein Gesamterlebnis, das auf die To Do Liste eines jeden Freizeitradlers gehört!

 














Freitag, 1. August 2014

Eine Waldvierteldurchquerung

Eines Sommersonntagmorgens entlässt mich der Frühzug in Gmünd, mitsamt meinem Lieblingsspielzeug namens Cannondale.
Auf dem Mountainbike will ich das gesamte Waldviertel durchqueren, über Zwettl, durch das ganze Kamptal und über den Manhartsberg nach Hause rollen.
Als Overtüre nehm ich die Bahnhofstiege im Tiefflug, dann gehts an Asangteich und Felsenbad Gmünd vorbei hinaus nach Albrechts. Beim Albrechtsteich links abzweigend auf den Wanderweg 624, über Waldenstein und den Feinasberg nach Grünbach. Dort treff ich auf die Beschilderung der MTB Route "Frauenbichlstrecke", der ich über Streitbach und um den Waldviertler "Olymp" herum bis Schweiggers folge.
Schweiggers, am Weg 665 weiter über den Boschen, einsamer Waldgraben, wo mich einzig die gute Markierung am Weg hält, da ein solcher kaum vorhanden.  Oberstrahlbach, Gradnitz, und zuletzt die romantische Waldbahnlinie und den Gradnitzbach entlang. Waldtrail, auf Brücken und Stegerl über den Bach und manchmal auch mittendurch, bis nach Zwettl.
30km, 2h Fahrzeit.
Im zweiten Kreisverkehr halt ich mich links und nehm den Wanderweg zum Stift Zwettl. Erstmals unterwegs am Kamptal-Weitwanderweg 06/620, dem ich ab nun ca. 60km treu bleibe. Bergauf nach Edelhof und über schöne Asphaltfeldwegerl, nahe am Allentsteiger Truppenübungsplatz , nach Mitterreith und Friedersbach. Kurz darauf gleich zwei Premieren: die erste Begegnung mit dem Ottensteiner Stausee - Kanada kann nicht besser sein - und die erste längere Radtragepassage auf einem Steilstück bergauf. Gemeinsam mit vielen Autos überquere ich die spektakuläre Stauseebrücke, und fahre gleich links, über herrliche Trails, immer das Stauseeufer entlang, zum Seerestaurant Ottenstein, nahe der Talsperre, wo ich um 12 Uhr mittags, rechtzeitig zum imaginären Sonntagsschnitzerl, eintreffe und auf einem schönen Aussichtsplatz die erste kurze Pause einlege.
48km, 3h15min. Fahrzeit.
Ottenstauer Steinsee
Der nächste Abschnitt, bergab zum Kamp und dem linken Ufer folgend entlang der MTB "Dobrastrecke" bergauf zum Schloss Waldreichs mit seiner Greifvogelstation. Dann über ewige Forstwege durch die Uferwälder des Dobrastausees, den ich aber kaum zu Gesicht bekomme, nach Reichhalms und zum Schloss Wetzlas. Wieder in den Wald (was sonst), zur einsamen Ruine Schwarzenöd.
 Von der Ruine erst eine wilde Trailabfahrt, teilweise schiebend,  hinunter zum Kamp. Dann folgt der Steig spektakulär einer Eisenleiter durch die Felswand hinauf, wo ich mich ernsthaft frage, wie ich da mein Rad raufkriegen soll. Gottseidank kann ich mich hier durch den Kamp auf das andere Ufer retten, wo ich die Straße bis Krumau nehme.
62km, 4h25min. Fahrzeit.
Nun folgen schmale, wilde, technisch anspruchsvolle Singletrails über dem nordseitigen Ufer des Thurnberger Stausees, auch hier ist zum Teil Rad-Schieben das Motto der Stunde.
Zwischen Thurnberg und Wegscheid kurze Erholung auf Asphalt, dann kommt der einsamste und abenteuerlichste Kampabschnitt: 10km über einen engen Ufersteig, mal hoch und ausgesetzt über dem Fluss, dann wieder unmittelbar am Wasser und bei Hochwasser sicher unpassierbar, querliegende Bäume wie im Urwald, fernab jeder Zivilisationsspuren, nur der Kamp und du. 2-3km davon sind nur schiebend und radtragend möglich, zu eng, steil, verblockt. Der Rest: anspruchvollster, keinen Fehler verzeihender Trail. Als endlich die Häuser der kleinen Kampsiedlung Steinegg auftauchen, bin ich schon irgendwie erleichtert, das gut hinter mich gebracht zu haben.
Den Gasthof Steinegg, der verlockend herblinzelt, ignorierend, über die Kampbrücke und gleich wieder in die Waldeinsamkeit. Wanderweg über die Bründlleiten, wieder gespickt mit steilen Bergaufpassagen, spektakulären Tiefblicken zum Kamp, schönen Singletrails und der ein oder anderen Schiebepassage. Kurze Rast auf einer Aussichtskanzel nahe dem Hängenden Stein, dem mir vertrauten, einsamen Kletterfelsen über dem Kamptal. Meine zweite Pause des heutigen Tages, die Wasservorräte sind jetzt aufgebraucht.
Anschließend die wohlbekannte Auffahrt vom Kraftwerk Rauschermühle zur Rosenburg. Von nun an brauch ich keine Karte mehr zur Orientierung, denn langsam aber sicher erreiche ich mein Mountainbike-Heimrevier.
Wassertankstelle im WC des Hochseilgartens Rosenburg.
86km, 6h30min. unterwegs.
Bis Etzmannsdorf nehm ich die Straße, um dort einzutauchen in die herrliche Trailabfahrt über das Marchfeld und die Ruine Gars nach Gars am Kamp. Singletrail über die Ruine Klösterl nach Buchberg und weiter über den erholsamen Kamptalradweg nach Stiefern.
Es ist 16h30, Kilometerstand 104. Ich lege eine wohlverdiente 30minütige Pause beim Heurigen ein.
Frisch gestärkt gehe ich die längste Steigung dieses Tages an, über die große Heide hinauf zum Manhartsberg. Abfahrt nach Diendorf, den Dienbach entlang nach Bösendürnbach, über den Dirndlweg und durch den malerischen Schlosspark nach Mühlbach. Weiter über die Veitkapelle nach Ebersbrunn, über den Satzpolster nach Radlbrunn, zuallerletzt der Jungberg nach Glaubendorf und street back to Rohrbach.
19 Uhr. 130 Kilometer, 2150 Höhenmeter.
Reine Fahrzeit 8h20min. Gesamter Zeitaufwand inklusive Gehpassagen, Zwangspausen zwecks Kartenstudium und gewollten, bzw. zwingend notwendigen Pausen: 10 Stunden, 15 Minuten.
Energiebedarf unterwegs: 3 Müsliriegel, 1 Kornsemmel mit Käse, 2 Mannerschnitten, ca. 5l Wasser, eine Flasche Isogetränk, sowie ein Riesenkäsebrot und halber Liter Traubensaft gespritzt beim Heurigen in Stiefern.
Ein episches Erlebnis.


Montag, 28. Juli 2014

Bachlweg ab Maissau

50km, 800hm



Eine der attraktivsten Runden im offiziellen "Mountainbike Waldviertel" -Wegenetz und eine ideale Sommertour ist der "Bachlweg" zwischen Gars am Kamp und Stiefern.
Attraktiv deshalb, weil hier - im Gegensatz zu vielen anderen, leider eintönigen, offiziell befahrbaren Mountainbikestrecken - der Fahrspaß nicht zu kurz kommt.
Ideale Sommertour deshalb, weil gezählte 10 Bachdurchfahrten eine willkommene Erfrischung garantieren.
Wer die Amethyststadt Maissau als Startort wählt, kann die Runde um einige Schönheiten zu einem wahrlich ausgefüllten Mountainbike-Erlebnis erweitern.


"Manhartsbergweg" und "Graslweg" leiten über Gumping und Sachsendorf nach Buttendorf, wo der schöne Walddownhill durch die Westhänge des Manhartsberges wartet. Das Edelfeld durchquerend, erreicht man den Maierschberg, hat die steilen Trails ins Kamptal vor sich und wechselt anschließend in Gars am Kamp die Talseite in den "wilden Waldviertler Westen".


Ab hier wirklich am originalen Bachlweg unterwegs, fährt man den Hirschbachgraben bergauf, erreicht Tautendorf, nimmt die Ortsdurchfahrt auf Asphalt, um danach links bergab in das Tal des Stiefernbaches zu gelangen. Es folgt nun ein kurzweilig feuchtes Vergnügen, wie gesagt warten 10 Bachdurchfahrten und auch sonst ein paar ordentliche Gatschlöcher, um für die richtige Schlammpackung an Mensch und Material zu sorgen. Abwechselnd rechts oder links des Baches oder eben mitten hindurch führt der Weg talaus nach Stiefern, zuletzt eine gemütliche Forststraße entlang, vorbei am eindrucksvollen Anwesen der alten Hammerschmiede. 


In Stiefern erneut die Kamptalseite wechseln, den Kalvarienberg steil bergauf zur großen Heide und am Manhartsbergrücken, auf einer der letzten für den Straßenverkehr geöffneten Schotterstraßen des Landes, bis zur silbernen Eiche. Dort rechts bergauf zum Manhartsberggipfel, dem Top of the tour.


Wie immer wenn man auf einem Gipfel steht, folgt auch hier die Belohnung in Form einer schönen Abfahrt am "Manhartsbergweg" nach Eggendorf  am Walde. Wer den gelben Wanderwegschildern folgt, gelangt in einen faszinierenden Hohlweg, der stellenweise wie ein natürlicher Tunnel nach oben hin geschlossen scheint. Von Eggendorf kann man dann die letzten Kilometer nach Maissau gemütlich auf Asphalt ausrollen.

Hohlweg nach Eggendorf


Dienstag, 24. Juni 2014

Wienerwald Durchquerung
33km, 1000hm

Die Schönheit des Wienerwaldes zu loben, hieße Eulen nach Sonstwohin zu tragen.
Als Mountainbikerevier sowieso empfehlenswert, ist er für den "gemeinen Weinviertler" dann interessant, wenn dieser sein Rad in den Zug nach Wien-Heiligenstadt packt und seine Heimreise mittels folgender, sehr empfehlenswerten Ost-Westdurchquerung antritt:
Von Heiligenstadt am Donauufer, beim Donaufritzi vorbei, ins malerische Kahlenbergerdorf.
Hier wartet die legendäre "Eiserne Hand", bekannt als das steilste Straßenstück Wiens. Nach dem allersteilsten Abschnitt nehme ich immer die Abzweigung nach rechts in den Wald, um, stollenreifengerecht, im Gelände den Kahlenberggipfel anzustreben. Direkt am weithin sichtbaren Kahlenbergsender vorbei, gelangt man über die Höhenstraßenbrücke, die Stiegen runter, rechts auf den schmalen Waldtrail, der hinter Schönstatt vorbeiführt. Am Hauptweg angelangt, weiter bis zur Jägerwiese, auch hier lassen sich rechts und links schöne Trails mitnehmen. 
Beim Gasthaus Jägerwiese geradeaus über die Wiese, am Tierzaun vorbei, auf den Hermannskogel. Oben angelangt, rechts bergab und auf den herrlich steilen "Gustav Fischersteig" abzweigen, eine gute Trailabfahrt bis zur Kahlenbergforststraße. Diese links bergauf zum "Griass di a Gott-Wirt", wo dich das nächste Wienerwald-Mountainbikeschmankerl erwartet: der Schützengraben, mit vielen fahrtechnisch interessanten Passagen und garantiert nie gatschfrei. Derart gezeichnet erreicht man Weidlingbach und nimmt die lange Forststraße des Dambachgrabens bergauf Richtung Exelberg. 
 An der Straße  rechts und sobald wie möglich links in den Wald auf den gelb markierten Wanderweg Nr.1, der immer abseits der Exelberg-Motorrad-Raser-Strecke, entlangführt. Einsamer Trail durch herrliche Buchenhochwälder, über Schutzengelberg, römischen Meilenstein und Scheiblingstein geht es bis Hainbuch. Dort links, an der bekannten Waldschenke vorbei, kommt man über den Wanderweg zum Gipfel des Tulbinger Kogels mit seinem, gottseidank im Wald versteckten, Stahlbetonmonstrum namens Leopold Figl-Aussichtswarte.

Auf einem Traumtrail geht es 300hm bergab nach Tulbing, wo uns der Wienerwald ins Tullnerfeld entlässt und somit unsere Wienerwalddurchquerung endet.
Ab hier haben wir drei Möglichkeiten:
1. wer nach Wien will, chillt am Donauradweg retour und kann somit die Runde schliessen.
2. Weinviertelbewohner wie ich kommen über Tulln und den Schmidatalradweg nach Hause.
    (weitere ca. 40km)
3. wer unerwarteterweise müde geworden ist, kann ab Tulln die Bahn nützen...

Dienstag, 27. Mai 2014

Wallfahrt nach Dreieichen 
 60km, 950hm

Um das Bedürfnis des "gemeinen" Volkes nach Pilgerstätten zu erfüllen, ist im Laufe der Jahrhunderte ein wahres Netz an Wallfahrtskirchen entstanden, meist höchst beeindruckende Bauwerke an prominenten Plätzen, d.h. weithin sichtbar oder alte Kultplätze vereinnahmend.
Ein bekannter Vertreter dieser Spezies ist Maria Dreieichen im Waldviertel.


Warum ich das hier erzähl?  Weil der Weg zu dieser Kirche sich für eine schöne Radrunde anbietet und weil die Intensität einer langen Mountainbiketour ebenso durchaus spirituelle Erfahrung bieten kann.
Anders als bei der klassisch religiös motivierten Wallfahrt steht hier allerdings  der Weg und nicht das Ziel im Vordergrund. Logisch, bei einer Radrunde, sonst bräucht man ja gar nicht wegfahren...
Wer also diese "Spiritualität" erfahren möchte, startet am Hauptplatz von Maissau in folgende Runde:



Durch den Maissauer Schlosswald bergauf und der MTB-Manhartsbergrunde folgend nach Gumping, dort rechts abzweigen und am MTB-Graslweg über Sachsendorf und Buttendorf, einer schönen Waldabfahrt folgend, nach Kotzendorf. Dort verlassen wir die MTB Beschilderung und schlagen uns durch die Felder zum Maierschberg über dem Kamptal. Herrliche Waldtrails  mitnehmend,  bergab nach Gars und weiter, den MTB Bioweg benützend, zur Anhöhe beim Roten Kreuz und durchs epische Taffatal nach Horn. Den spärlichen Schildern des MTB Dreieieichenweges nach geht es weiter bis Mold und steil bergauf zu unserem Wallfahrtsziel Maria Dreieichen (Pilger müssen ihr Ziel anscheinend immer demutsvoll gebückt und mit letzter Kraft erreichen...)



Links der Straße weiter bergauf und in den Ort Stockern, die Franz Josefsbahn queren und durch die Felder zum Meiseldorfer Teich. Wer hier den gelben Wanderwegschildern Richtung Eggenburg folgt, wird mit einem wildromantischen Waldgraben und einer Bachdurchfahrt belohnt. Oberhalb Eggenburgs rechts abzweigen  zum Wasserreservoir und dem schmalen Steig geradeaus weiter folgen, es warten hier einige enge, balancefordernde Serpentinen bergab. Gegenüber der Straße über die Brücke und den Waldtrail bergauf zum Eggenburger Bahnhof nehmen. Weiter durch den Ort, eine lange Stiege sorgt für Kurzweil, die Hauptstraße überqueren und durch den finsteren Franz Josefsbahntunnel zum Kalvarienberg und Vitusberg.



Am "Erdgeschichte Wanderweg" erreicht man Burgschleinitz. Hier erwartet uns ein verstecktes Naturjuwel: Vom Wasserschloss ostwärts zieht der Gänsgraben bergab ins Weinviertel. Ein schmaler, naturbelassener Bachlauf mäandriert durch die idyllische Waldschlucht.


Gänsgraben
Am "Libellenteichweg" gelangen wir schließlich zur Heidenstatt, einem geschützten Hochplateau, das in der Urzeit besiedelt war. 
Danach gehts bergab nach Oberdürnbach und am "Lavendelweg" bergauf zur Amethystwelt Maissau. Dort überqueren wir die ehemalige Bundesstraße und gelangen durch den Schlosswald zurück nach Maissau, hoffentlich geläutert und seelisch bestärkt, an den Endpunkt unserer Wallfahrt.



Freitag, 16. Mai 2014

Kogelsteinrunde

53km, 1000hm

Ein Mountainbiketourenvorschlag meinerseits, der sich als Rad-Wanderung im wörtlichen Sinn empfiehlt. Man erfährt in wenigen Stunden derart viele landschaftliche Highlights, wie man zu Fuß nur in einer Vielzahl von Wandertagen erleben kann.
(im übrigen ist genau dieser erweiterte Aktionsradius ein ganz wesentlicher Aspekt meiner Mountainbikeleidenschaft)
Vorab einige Beispiele als kleiner Vorgeschmack, jedes für sich einen eigenen Ausflug wert:
- die verträumte Kellergasse von Glaubendorf und der Donati Weinberg


- Wanderwege um Ravelsbach


- Schloss und Amethyststadt Maissau


- Burgschleinitz am Höhenrücken des Manhartsberges 


- Vitusberg und Kalvarienberg bei Eggenburg

- die Kogelsteine, ein echter Kraftplatz und einer der inspirierendsten Orte
  des Weinviertels 



 - Kirche am Wartberg, DIE Landmarke des nördlichen Schmidatals

 


- Marktplatz Sitzendorf

- Frauendorfer Weinbergtour und Lohrkellergasse

- Ziersdorfer GrossGemeindeRundWanderWeg (welch Wortprägung!)

Radgenießern sei die Runde als Tagestour empfohlen, mit der ein oder anderen Rast an den "Hotspots". Der Trainierer wird auch auf seine Kosten kommen, wenn er diese Strecke unter 3 Stunden fährt.





Von Rohrbach startend, überquert man die B4 nach Glaubendorf, fährt durch die Kellergasse, dann bergauf zum Geissberg/Donati und nach Radlbrunn.
Am "GGRWW" gehts nach Grossmeiseldorf, unterwegs ein großer Hochstand als Aussichtsturm über das Schmidatal.
Als nächster Hügel wartet das Pfarrerkreuz nach Ravelsbach. Ab dort nützen wir den "Riesling" Radweg, dem wir erst zum Schloss Maissau und weiter ins Manhartsberghochland, nach Burgschleinitz und bis Zogelsdorf folgen.
In Zogelsdorf rechts abzweigen, an einer Weinkellerzeile vorbei, bis wir auf die gelben Schilder des "Erdgeschichte" Wanderweges stossen. Durch Feld und Wald erreicht man so den Galgenberg und Vitusberg, wo sich der kurze Abstecher zur Vituskapelle mit Granitsteinen und eindrucksvollem Tiefblick in die unendlichen Weiten des Weinviertels lohnt. Kurzes Stück retour zur Abzweigung nach Grafenberg, ein spannender Downhill in ein enges, finsteres Loch, wie durch ein Nadelöhr.  Im Ort angekommen, hat man die Kogelsteine bereits vor Augen.
Mystischer Hügel mit Granitrestlingen. 
Hier kann ich es mir nicht nehmen lassen, anzuhalten, dem "Wächter des Waldviertels" aufs Haupt zu steigen und die Atmosphäre dieses Ortes einzusaugen.

...am Haupt des Wächters
Vorbei an der "Feenhaube" geht es bergab nach Stoitzendorf und weiter in den Ort Wartberg. Dort wartet die beinahe andachtsvolle Auffahrt zum Kirchenberg, auf dem die weithin sichtbare Wartbergkirche thront. Die direkte Auffahrt über einen steilen Feldweg zur Kirche ist hier der einzig wahre Buß-Weg.
Im Anschluss an diese Wallfahrt müssen wir einen etwa 6km langen Straßenabschnitt nach Sitzendorf in Kauf nehmen. Glücklich, wer hier Rückenwind hat. In Sitzendorf den historischen Hauptplatz überqueren und blauen "W11"-Schildern folgend auf den Rosenberg. Zur Belohnung gibts anschließend den Sandwegdownhill hinab nach Frauendorf, in die sehenswerte Rosenbergkellergasse und zum Lohrkeller. Ein kurzes, sehr steiles Stück, das einem alles aus den Beinen saugt, bringt bergauf zum Wasserturm mit schönem Aussichtsplatz und, gelben Wanderwegschildern folgend, weiter zur markanten Bildeiche hinter Frauendorf. Hier, am Waldrand, beginnt der lange Lössgraben bergauf zur heiligen Barbara, ein Wegstück, das ich niemandem bei Gatsch wünsche. Oben angekommen, bei der Waldandacht St.Barbara, rechts halten, aus dem Wald hinaus, nach Fahndorf. 
Wir münden wieder in den Grossgemeinderundwanderweg Ziersdorf, der uns, hügelig und waldreich, über den Reisberg nach Kiblitz und über die Hochstraße und das Rote Kreuz nach Rohrbach leitet.