Dienstag, 27. Mai 2014

Wallfahrt nach Dreieichen 
 60km, 950hm

Um das Bedürfnis des "gemeinen" Volkes nach Pilgerstätten zu erfüllen, ist im Laufe der Jahrhunderte ein wahres Netz an Wallfahrtskirchen entstanden, meist höchst beeindruckende Bauwerke an prominenten Plätzen, d.h. weithin sichtbar oder alte Kultplätze vereinnahmend.
Ein bekannter Vertreter dieser Spezies ist Maria Dreieichen im Waldviertel.


Warum ich das hier erzähl?  Weil der Weg zu dieser Kirche sich für eine schöne Radrunde anbietet und weil die Intensität einer langen Mountainbiketour ebenso durchaus spirituelle Erfahrung bieten kann.
Anders als bei der klassisch religiös motivierten Wallfahrt steht hier allerdings  der Weg und nicht das Ziel im Vordergrund. Logisch, bei einer Radrunde, sonst bräucht man ja gar nicht wegfahren...
Wer also diese "Spiritualität" erfahren möchte, startet am Hauptplatz von Maissau in folgende Runde:



Durch den Maissauer Schlosswald bergauf und der MTB-Manhartsbergrunde folgend nach Gumping, dort rechts abzweigen und am MTB-Graslweg über Sachsendorf und Buttendorf, einer schönen Waldabfahrt folgend, nach Kotzendorf. Dort verlassen wir die MTB Beschilderung und schlagen uns durch die Felder zum Maierschberg über dem Kamptal. Herrliche Waldtrails  mitnehmend,  bergab nach Gars und weiter, den MTB Bioweg benützend, zur Anhöhe beim Roten Kreuz und durchs epische Taffatal nach Horn. Den spärlichen Schildern des MTB Dreieieichenweges nach geht es weiter bis Mold und steil bergauf zu unserem Wallfahrtsziel Maria Dreieichen (Pilger müssen ihr Ziel anscheinend immer demutsvoll gebückt und mit letzter Kraft erreichen...)



Links der Straße weiter bergauf und in den Ort Stockern, die Franz Josefsbahn queren und durch die Felder zum Meiseldorfer Teich. Wer hier den gelben Wanderwegschildern Richtung Eggenburg folgt, wird mit einem wildromantischen Waldgraben und einer Bachdurchfahrt belohnt. Oberhalb Eggenburgs rechts abzweigen  zum Wasserreservoir und dem schmalen Steig geradeaus weiter folgen, es warten hier einige enge, balancefordernde Serpentinen bergab. Gegenüber der Straße über die Brücke und den Waldtrail bergauf zum Eggenburger Bahnhof nehmen. Weiter durch den Ort, eine lange Stiege sorgt für Kurzweil, die Hauptstraße überqueren und durch den finsteren Franz Josefsbahntunnel zum Kalvarienberg und Vitusberg.



Am "Erdgeschichte Wanderweg" erreicht man Burgschleinitz. Hier erwartet uns ein verstecktes Naturjuwel: Vom Wasserschloss ostwärts zieht der Gänsgraben bergab ins Weinviertel. Ein schmaler, naturbelassener Bachlauf mäandriert durch die idyllische Waldschlucht.


Gänsgraben
Am "Libellenteichweg" gelangen wir schließlich zur Heidenstatt, einem geschützten Hochplateau, das in der Urzeit besiedelt war. 
Danach gehts bergab nach Oberdürnbach und am "Lavendelweg" bergauf zur Amethystwelt Maissau. Dort überqueren wir die ehemalige Bundesstraße und gelangen durch den Schlosswald zurück nach Maissau, hoffentlich geläutert und seelisch bestärkt, an den Endpunkt unserer Wallfahrt.



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